Dienstag, 26 April 2016 00:00

WDF*IDF – alles klar?

Mann ist verwirrtNein? Das macht gar nichts. Wir erläutern Ihnen, was WDF und IDF sind, wie und wozu man sie verwendet und was sie eigentlich bringen. Wir stellen uns zudem die Frage: Braucht man diese Formel oder wird hier nur versucht altbekanntes SEO-Wissen in eine neue Verpackung zu stecken und es komplizierter als nötig aussehen zu lassen? Starten wir direkt mit der Begriffsklärung: WDF bedeutet „within document frequency“; diese gibt an, wie häufig ein Wort oder eine Abfolge von Worten in Ihren Texten vorkommt. Der errechnete Wert wird in Bezug zum relativen Vorkommen der anderen Wörter gesetzt. Die Formel dafür sieht folgendermaßen aus:

Wer sich jetzt an den Matheunterricht erinnert fühlt und denkt: „Oh man, muss ich als SEO nun auch noch mathematische Gleichungen lösen?!“, dem können wir sagen: Nein, Sie brauchen nicht zu rechnen.

Mit dem IDF, oder auch „inverse document frequenzcy“, wird der Formel ein Faktor hinzugefügt, der die Berechnung der Termgewichtung komplettiert. Im Endeffekt ermittelt dieser Faktor, wie relevant ein Text hinsichtlich eines bestimmten Keywords ist. Die Formel dafür sieht wie folgt aus:

Somit haben wir die Formel komplett. Diese soll nun besser dafür geeignet sein, die Texte einer Website und Unterseiten einzigartig zu gestalten und sie so für die Suchmaschine interessanter zu machen. Aber Moment, macht das nicht auch unsere Keyworddichte? Eigentlich ja! Die Formel zielt also darauf ab, was jeder SEO ohnehin im Kopf hat: Keywords. Dass diese nicht zu oft vorkommen sollten, ist dabei jedem SEO klar, auch der Nutzen von Keywords oder wo sie stehen sollten, dürften kein Geheimnis sein. Durch einige Tools kann der Anwender mit der WDF*IDF-Formel schneller den Inhalt einer Website prüfen, als das Thema manuell anzugehen. Besonders wenn man Websites für Kunden überprüft und deren Optimierungspotenzial herausarbeitet, ist es nicht verkehrt, sich ein wenig Zeit zu sparen. Die Formal kann also für einen schnellen Überblick verwendet werden. Einige SEOs messen dieser Formel einen höheren Wert zu als der für Keywords, da die normale Keywordformel für sie zu viele Ungereimtheiten und Lücken hat. Ein klassisches Content Audit sollte jedoch nie komplett außen vorgelassen werden. Denn dadurch macht man sich einen kompletten Eindruck von dem auf der Seite herrschenden Content und kann entsprechend damit arbeiten. Wenn man eine Website von Grund auf konzipiert und Inhalte einpflegt, sollte jeder der Texte von Anfang an nach SEO-Gesichtspunkten aufbereitet sein. Damit würde man sich die ganze WDF*IDF-Formel sparen. Oder?

Wieso gibt es die Formel dann?

Die Antwort darauf ist recht einfach. In Deutschland liebt man es, Sachen zu messen, sie vergleichbar zu machen. Zudem können Agenturen den Kunden nun noch einen Faktor präsentieren, den man berechnen und somit bestimmt auch verbessern kann. Die Formel kann de facto eine Menge leisten, das Gefährliche ist dabei jedoch das Halbwissen. Viele SEOs denken, dass sie nur ein zusätzliches Tool verwenden müssen und schon springt ihre Seite im Ranking nach oben. Dem ist definitiv nicht so! Im Endeffekt geht es bei SEO doch darum, mit guten Texten, relevantem Content und Inhalten, die User interessieren, zu punkten. Denn gute Texte, die auf lange Sicht gesehen erfolgreich im SEO-Ranking dastehen, entstehen nicht durch mathematische Formeln und Berechnungen. Sicher ist es immer sinnvoll, Änderungen im SEO-Bereich zu kennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Man sollte jedoch nicht direkt alles für bare Münze nehmen. Besinnen Sie sich einmal auf Folgendes: Wenn man aus den Ergebnissen einer WDF*IDF Analyse das Resumee zieht, welchen Auftrag hat dann der Content-Verantwortliche? Er hat immer noch den Auftrag, einen zielgruppengerichteten, interessanten und relevanten Text zu schreiben, bei dem er darauf achtet, bestimmte Keywords in h1-, h2-Überschriften unterzubringen und weitere textliche Gesichtspunkte zu beachten. Der Text, der dabei herauskommt, wird sich nicht vor Google verstecken müssen.

Also bleiben Sie immer am Ball, was SEO und andere Neuerungen angeht. Aber übertreiben Sie es nicht in Ihrem Bestreben, die Spitze der SERP zu stürmen. Denn der Sinn Ihrer Website ist doch in erster Linie, User über Ihr Thema zu informieren und Inhalte mit Mehrwert zu liefern. Bedenken Sie zudem, dass Ihr Erfolg nicht allein vom SEO-Faktor abhängt. Eine durchdachte Strategie im Content Marketing und das gezielte Bespielen der Social Media Plattformen tragen ebenso dazu bei. Die Zusammenarbeit dieser Bereiche bedingt im Endeffekt den Erfolg und kann nicht durch Tools oder Formeln ausgeglichen werden.